Sonntag, 2. Dezember 2012

Kt. Aargau: Berg- und Talfahrt

Auch im Kanton Aargau kann man auf kurzer Strecke eine beachtliche Anzahl Höhenmeter sammeln: auf den winterlichen 45 Kilometern von Zofingen nach Reinach waren es nicht weniger als 1300 Meter. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung fast 3% - ohne Abfahrten und flache Passagen.  Wenn es rauf geht, dann im Schnitt also mit 6-7%. Und das auf in höheren Lagen Schnee bedeckten, in tieferen Lagen matschigen Waldwegen. Entsprechend mühsam war diese Etappe. Da schwitzt man den Berg hinauf, hat trotz Minustemperaturen zu warm. Unten im Tal angekommen, fallen einem fast die Finger und Ohren ab.  Flach war es nie wirklich.

Fast hätte ich diese zweite Etappe der Aargau-Umrundung abgebrochen und wäre nach zwei "Bergpreisen" durchs Suhretal wieder nach Hause an die Wärme gefahren. Die Wärme holte ich mir dann andersweitig: einerseits durch eine exotherme Reaktion von Eisenpulver und Salz mit Sauerstoff (auch bekannt als "Fusswärmer" oder Aktivkohlewämer), andererseits durch Abwärme meines Bewegungsapparates, die auf den nachfolgenden 500 Höhenmetern unweigerlich enstanden. Es war der dritte Übergang an diesem Tag. Der erste führte mich vom Wiggertal (Zofingen) ins Uerketal (Bottenweil). Der Uerke folgend ging es dann stetig nach oben, ehe ich links über eine namenlose Anhöhe nach Reitnau ins Suhretal fuhr.

Nach einem weiteren Tal (Bohler, zwischen Gontenschwil/AG und Rickenbach/LU) und dem darauffolgenden Anstieg folgte die Abfahrt nach Reinach. Dort überfährt man dauernd die Kantonsgrenze: Pfeffikon ist schon fast eine Luzerner Enklave bzw. "Halbinsel". Zahlreiche Bodenmarkierungen (rechtes Bild) weisen darauf hin.


In Reinach war dann definitiv Schluss. Es dunkelte langsam ein und meine Energiereserven neigten sich dem Ende zu. Unnötigerweise habe ich dennoch gut 100 Höhenmeter angehängt, weil ich zu spät auf den weiteren Routenverlauf resp. Höhenverlauf geachtet habe. Insgesamt wäre es nochmals von 550 auf 850 Meter über Meer angestiegen. Leider hatte ich dies erst bemerkt, als ich bereits auf halber Strecke war, sich die Route wieder vom bewohntem Gebiet verabschiedete und auch nicht innert nützlicher Spanne wieder zurückkehrte.

Autowaschen verboten. Meine MTB hätte es aber nötig gehabt.

Die Aargauer warnen, wenn man den Kanton betritt :-)

Eis- und Wasserstrahl: Praktisch - beim Winterbiken hat man immer kühles Wasser :-)

Winterliche Waldlandschaft

Google Earth kann alles - neben der Routen, auch den Temperatur- (blau) und Höhenverlauf anzeigen