Mittwoch, 29. Juni 2016

Genug ist genug

In den letzten zweieinhalb Wochen schlich sich einiges an Routine ein ... Immer die gleichen Abläufe und Handlungen. Mit diesem Beitrag beende ich mit dem berichten von einer fantastischen, erlebnisreichen und intensiven Zeit. Die letzten Tage war ich ziemlich beschäftigt mit dem planen und vor allem dem befahren des "Nach-Hause-Wegs" von der Côte d'Azur durch die französischen Alpen, so dass die Zeit leider nicht mehr reichte für tägliche Updates :-(

Irgendwann habe ich genug:

- Baguette gegessen
- Schlaglöchern ausgewichen
- stinkend im Hotel eingecheckt
- WLAN-Passwörter eingegeben
- grosse Kreisel befahren 
- Höhenmeter (ab)gezählt
- alleine Znacht gegessen
- (vergeblich) Angst gehabt, dass am Velo was kaputt gehen könnte
- immer die drei gleichen französischen Phrasen gedroschen ("J'ai une résérvation", "L'adition s.v.p.", "Je prends le burger")
- Hotelbewertungen gelesen
- den Routenplaner inspiziert
- lauwarmes, gesalzenes Cola getrunken ohne Kohlensäure 

Vom bestaunen und geniessen der Landschaft kann man eigentlich nie genug kriegen, aber man braucht auch Zeit, um das Erlebte verarbeiten zu können. Ich freue mich wieder auf die gewohnte Umgebung und die lieben Freunde, Kollegen und die Familie, die ich ab Donnerstag wieder in die Arme schliessen kann. 

Ein paar Highlights der letzten Tage: Col du Galibier, Schafherde am Fuss des Izoard und Panorama auf der Cime de la Bonette










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Sonntag, 26. Juni 2016

Ein Tag so schön der ...

... nie vergehen. Doch! Denn irgendwann ist der Speicher für schöne Eindrücke voll und muss verarbeitet werden. Dies mach ich heute Nacht in Beuil und morgen Montag, 27. Juli beginnt die letzte Woche meines Trips. 

Übrigens: rechts im sog. "Strava" könnt ihr die gefahrene Route anschauen. Dazu ist kein Login nötig. 

Strecke: über die sanften, weiten Hügel hinter der Côte d'Azur, hinter jedem Hügel versteckte sich eine weitere Trouvaille
Verkehr: fast keiner - und das an einem Sonntag in den Alpen
Strasse: gut bis sehr gut
Wetter: ich muss mich wiederholen: Sonne pur, warm, kein Wind (ausser im Vars-Tal bis zur beeindruckenden Daluis-Schlucht schön Rückenwind)
Wasser: ca. 4.5 Liter plus 2.3 süsses
Highlight: Gorges du Daluis
Lowlight: holprig-steile Abfahrt vom Col de Buis
EM: Vive la France - aber ohne mich: ich geniesse lieber die Einsamkeit in den Hügeln hinter Cannes - die ersten drei Stunden ohne Möglichkeit einzukehren und mache sogar noch eine Zusatzschleife
Hotel: ohne TV, dafür mit Gemeinschaftsraum/Bar und gemütlichem Sofa - très sympa
Defekt: Schnalle am Schuh gebrochen - dabei ist diese brandneu. Nun dauerts beim Schuh abziehen halt ein bisschen länger bis ich sie mit dem Schlüssel aufgefummelt habe
Komisch: Limonade und Glace kann in einer Bar über Gasse verkauft werden, Cola nicht - immerhin gabs so ein paar Eiswürfel zur Kühlung ;-)

Selfie mit herumliegendem Passschild

Am Col de Castellares

Dorf am Hang - Le Mas

Gorges du Saint-Auban

Openair-Kirche mitten in der Schlucht

Was ist das?

Dorf unten am Berg - Entrevaux

Schlucht bei Daluis

Dorf vor den Zacken

Blick zum Col de Cayolle



Samstag, 25. Juni 2016

Ein noch perfekterer Tag

Bin wieder ajour: dem heutigen Ruhetag in Saint-Valle-de-Thiey sei dank. Heute Samstag, 24. Juni hat die Schweizer Nationalmannschaft ein weiteres Penaltyschiessen verloren und ich habe mich bestens vom Wahnsinnstag (Wetter, Strecke, Landschaft) gestern erholen können. 

Strecke: sanftes auf und ab durch die Provence, dann hinauf auf rund 1000 Meter an die Felswände der Verdonschlucht und schliesslich auf diesem höheren und damit etwas kühleren Niveau geblieben, und wellig bis fast ans Mittelmeer
Verkehr: wenig, etwas Touristenverkehrbei der Schlucht. Danach auf Hauptstrasse etwas mehr aber nicht störend
Strasse: sehr gut inkl. Nebenstrassen
Wetter: sonnig und heiss, 20-32 Grad, kaum Wind
Wasser: 7 + 2 Liter (Wasser, Süssgetränke)
Highlight: Fahrt dem Canyon entlang
Lowlight: als ich bemerkte, dass ich in den letzten 30 Minuten in die falsche Richtung gefahren bin nach Comps-sur-Artuby (entschädigt durch ein leckeres Riesensandwich bei der Rückkehr in den Ort)
Erkenntnis: Lavendel ist schön anzuschauen und zu riechen - als Geschmack in einem Eclair schmeckt es nicht gut (sehr künstlich)
Spruch des Tages: leises "ah, c'est carbone ..." flüsterte ein Hotelgast zum Kollegen als ich das Velo durch die Lobby trug
Fun: Tourenradler mit "Drei-Speichenrad" vorne vs. Postauto auf dem letzten Pass
Schräg: motorisierte Touristen essen in den Beizen z.T. grössere Portionen als ich - der Burger mit Friten würde mir beim nächsten Anstieg wieder hoch kommen ;-)
Auch schräg: da hockt man täglich bis 7 Stunden auf dem Sattel und braucht danach im Restaurant zwei Kissen

Die Deklaration war meine Idee

Lavendel und Weizen

Verdonschlucht

Das Panorama "hinter" der Schlucht lässt sich auch sehen

Etwas abkühlen nach dem Verfahrer

Warum nicht selber fahren?

Mein Velo kriegt ihr nicht: es ist aus Carbon und ich habe keine Probleme damit



Ein perfekter Tag

Dieser Blogeintrag beschreibt die Etappe von Malaucene am Fuss des Ventoux nach Manosque an der Durance in der Hochprovence. 

Strecke: leicht wellig durch die pittoreske Provence südlich des Ventoux, perfekt tourentauglich
Verkehr: gering
Strasse: kein Anlass zur Kritik, trotz Nebenstrasse durchwegs gut
Wetter: wolkenlos, heiss; leichter Gegenwind bis Simiane; 20-32 Grad
Wasser: 4.3 Liter plus 1 Liter süsses
Highlight: der ganze Tag
Lowlight: Fehlanzeige
Schock: Akkupack wollte erst nicht mehr bei nur noch 20% iPhone-Akku 
Erkenntnis: viele Belgier machen in Südfrankreich Ferien
Ärgernis: "Teer-Steinchen" bleiben aufgrund der Hitze am Reifen kleben und machen komische Geräusche
Fun: mit Werner Sommerhalder aus Giacobbo/Müller gefrühstückt (vergleiche: http://bit.ly/299aPKn mit Foto)


La Gorge de la Nesque: fantastisch zu fahren - schöne Ausblicke, gute Strasse, wenig Verkehr, sanfte Steigung

Kurze Pause im Schatten

Saint-Michel

Panorama von Simiane-la-Rotonde












Donnerstag, 23. Juni 2016

Lange Fahrt für einen Hotel-Reinfall

Am längsten Tag des Jahres mache ich die längste Etappe (180 km) und grüsse vom Fuss des Mont Ventoux aus Malaucene. 

Strecke: flach, viel Haupstrasse, zT richtungsgentrennt, Alternativen? Nicht tourentauglich ("Kilometer fressen"), bin gespannt welche Route "Zollinger" nehmen wird auf dem "Super Euroride 2016" in einem Monat ... (nein ich nehme nicht Teil) - aber es gab auch schöne, ruhige Abschnitte
Zustand: siehe letzten Beitrag
Verkehr: zu viel
Wetter: wolkenlos, sommerlich warm, 25-30 Grad. Wind kein Thema. 
Wasser: 4.5 Liter plus 2.8 gesüsstes
Enttäuschung: Aldi hat keine gekühlten Getränke
Herrlich: duftende Lavendelfelder 
Ärgernis: komoot (meine Tourenplan-App) enttäuschte und schickte mich oft auf stark befahrene Schnellstrassen (ansonsten super praktisch die App)
Reinfall: Aparthotel in Malaucene - schlechtes WLAN, Billig-TV mit Scart-Anschluss, überteuert, selber putzen und Bett beziehen, kein Duschmittel, Handtücher 2€
Lehrblätz: nächstes mal die Beschreibung und Bewertungen besser lesen und ernst nehmen
Auffallend: spezieller Franz. Dialekt "Provenzialisch"

Typisches Dorf in Südfrankreich 

Sogar im Kreisel hats Lavendel

Le Pont d'Avignon ist ja gar keine !?

Zwei Pferde 

Zwei Giganten nebeneinander: Wasserpark in Monteux und Mont Ventoux 

Kurze Pause an der Rhône vor Avignon

Kurz vor Malaucene - eher weniger Radler gesehen heute

Pas compris ;-)

Die Sterne sind abgeklebt ...







Durch den Wein kämpfen

Dieser Blogeintrag beschreibt den ersten Tag (Montag, 20. Juni) nach dem Ruhetag in Argelés-sur-Mer und die Etappe nach Sète.  

Strecke: viel Hauptstrasse, aber auch eigene, dedizierte Radwege direkt am Strand entlang und viel holprige Nebenstrasse. Einiges noch bekannt von der Euroride im 2014
Verkehr: mässig
Strasse: innerorts Pfui, ausserorts Hui; Nebenstrassen zT holprig
Wetter: Wolkenlos, 19-29 Grad; heftiger Gegenwind bis Narbonne (musste Velo zT in der Spur halten und nur mit 20 dahingetuckert, normal sind um die 32), danach drehte Wind und Strecke in die richtige Richtung und es fuhr wieder normal
Highlight: der Moment, als der Wind nicht mehr von vorne kam
Lowlight: Gegenwind
Spruch des Tages: "Ich hoffe dass es nicht zu viel Wein hat!", sagte ein Radfahrer zum Hotelbesitzer vor Abfahrt und verwechselte dabei "vin" mit "vent"

Radweg durch Pinienwald verschaffte ein wenig Linderung vom Gegenwind und der Sonne

Fischerbeizli beim Hafen von Leucate

Binnensee bei Leucate

Eclair reinschieben

Verlassenes Haus bei Narbonne

Kein Verkehr, nur ab und zu Sand auf dem Veloweg direkt am Strand entlang

Sète - Venedig Südfrankreichs