Freitag, 12. September 2014

Daten und Fakten

Nach den emotionaleren Beiträgen hier ein paar trockene Zahlen und Fakten zur Tour:
  • Etappen: 11
  • Distanz: 1580 km (ca. 145 km/Etappe)
  • Dauer im Sattel: 2d 14h30
  • Dauer unterwegs (mit Pausen): 3d 16h20
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 25.3 km/h
  • Höhenmeter: 20'300 m
  • Durchschnittsleistung (gemäss Strava): 160 W
  • Puls (Schnitt): 128 bpm
  • Kalorienverbrauch: 36'000 - 40'000 kcal (je nach Quelle)
  • Gewichtsverlust: 0.7 kg (-1.1 kg Fettmasse, +0.1 kg Muskeln, Differenz: Wasser)
  • Ausgaben für Hotels: 850€ (12 Nächte, 71€ pro Nacht)
  • Highlight: Alpenetappen
  • Lowlight: Zustand vom Velo

Innen- und Aussenrum: Gelb ist die Tour, die ich vor zwei Jahren mit Zelt gemacht habe - violett die letzten Montag beendete Tour aussenrum. Es gibt keine Überschneidungen, nur zwei Abschnitte mit der jeweils anderen Strassen- oder Seeseite (Rhein bei Rheinfelden, Comersee).

Das Höhenprofil von "Aussenrum" mit den Höhepunkten Col de Mont Cenis / Col d'Iséran (mit Comet de Roseland) und Stilfserjoch (mit Arlberg und Reschenpass). Jura (grün) und die flachen Abschnitte der Reihe nach in Italien, Genfersee, Rhein/Bodensee und Comersee. 

Donnerstag, 11. September 2014

Einmal aussenrum mit Nebengeräuschen

Die Umrundung der Schweiz "Aussenrum" habe ich abgeschlossen. Bereits drei Mal konnte ich nun wieder im gleichen - in meinem - Bett schlafen.

Die letzten zwei Etappen am Sonntag und Montag waren zwiespältig. Zum einen war da die beeindruckende Landschaft am Reschenpass, Stilfserjoch und im Veltlin, dazu herrschte bestes Radlerwetter. Zu anderen war da mein Velo, welches immer nervigere Töne von sich gab. So musste ich mir immer wieder einreden, dass es trotzdem schön ist und ein Privileg darstellt, durch die Gegend radeln zu können, unterwegs zu sein, bei jeder Kurve neue, herrliche und atemberaubende Szenerien zu erblicken und all dies zu erleben.

Das "Klappervelo" war zeitweise eine richtige Musikbox. Stets neue Tonfolgen ergaben sich im Rhythmus jeder Pedalumdrehung. Manchmal gelang es mir besser dies zu ignorieren, andermal haderte ich und hatte zu beissen. Ich war neidisch auf jeden Rennvelo-Fahrer, der mir entgegen kam, und stellt mir vor, wie es wäre, auf einem "richtigen" Velo zu sitzen. Insgesamt war es also eine gehörige Spassbremse. Entsprechend froh war ich, als ich am Montag, um ca. 14 Uhr die Grenze zur Schweiz passieren konnte an der gleichen Stelle, wo ich sie fast zwei Wochen zuvor verlassen hatte. Die Emotionen blieben erstaunlich tief und kühl. Nur ein paar Fotos vom Grenzübergang, eh basta! Kein Freudenschreie, keine Tränen, kein "kalt-den-Rücken-runter-laufen" - all dies ist durchaus auch schon vorgekommen beim erreichen des Tourenziels. Schade!

Trotzdem: die Freude überwiegt im Nachhinein deutlich! Ich konnte durch verschiedenste Landschaften fahren: Hochgebirge in den französischen Seealpen, endlose Wälder und Hügel im Jura, Fluss- und Hügellandschaft dem Rhein entlang, pittoreske Seenlandschaft am Bodensee und Comersee, enge und weite Bergtäler im Inntal, am Arlberg und im Veltlin. Kommt hinzu, dass mir der Wettergott hold war mit bloss knapp einer Stunde Regen am zweiten Tag. Den Gegenwind während den drei Tagen im Jura habe ich bereits wieder verdrängt. Fast jeden zweiten Tag änderte sich die Landschaftsform und das Profil. Kein Tag glich dem anderen.

Stausee am Reschenpass 
In Italien fahren immer noch viele Pedalritter ohne Helm 
Der Radweg am Reschenpass ist ein Juwel, aber steil - zum Glück ging's talwärts :-)
Im Aufstieg am Stilfserjoch
In den letzten Kehren am Stilfserjoch sind ab der Franzenshöhe noch ca. 700 Höhenmeter zu absolvieren. 
Panorama am Lago di Como
Sonnencreme wirkt wie ein Magnet auf Strassendreck - die Kettenschmiere am linken Bein ist unerklärlich und eigentlich Anfängern vorenthalten ("Anfänger-Tattoo")


Dienstag, 9. September 2014

Auf Umwegen durch die Schweiz


Den Ruhetag in Bregenz letzten Freitag genoss ich in vollen Zügen, schlenderte ein wenig in der "James Bond"-Stadt mit der imposanten Seebühne umher, machte Höhenmeter für einmal bequem mit der Seilbahn (so müssen sich also Downhill-Biker fühlen :-) und entspannte am Bodensee mit Musik in den Ohren.

Panorama vom Pfänder, dem Hausberg von Bregenz
So war ich am Tag darauf (Samstag, 6. September) gerüstet für einen langen, anstrengenden Tag. Nicht wegen dem klapprigen Velo, das hielt erstaunlich gut und machte nur wenig Geräusche, sondern wegen der Strecke. Bereits der Weg der Hauptstrasse entlang nach Feldkirch zog sich in die Länge, ebenso bis es endlich mit der Steigung losging in Stuben, den Arlberg runter bis Landeck und schliesslich dem Inn entlang via Martina (CH) bis nach Nauders (Total 176 km).

Die Steigung am Arlberg ist recht human, meist näher bei 5% denn bei 10%. Der Verkehr wird dabei von der Arlberg-Autostrasse und dem dazugehörigen Tunnel abgezogen. So hat man die Strasse mehrheitlich für sich. Es sei denn, ein Alpabzug findet gerade statt. Tolle Szenerie! Bunt geschmückte Kühe, junge Burschen in Lederhosen und v.a. hübsche Mädels, die ohne Sättel auf Pferden reiten. Nur die teils frischen Kuhfladen auf der Strasse stören. Ein Klecks hat es gar bis auf's Oberrohr geschafft!

Alpaufzug am Arlberg
Kuh- und sonstiger Dreck an der Hinterbremse
Nach der Passhöhe fällt die Strasse steil runter bis in den Skiort Sankt Anton. Nun zeigte sich auch die Sonne erstmals. In Landeck hatte ich nochmals kurz Halt, stärkte mich mit Glace und einer Cola für den bevorstehenden, zermürbend langen Weg bis zum Tagesziel in Nauders nahe der Schweiz und Italien. Zermürbend deshalb, weil es kaum obsi recht ging. Die soeben gewonnen Höhenmeter wurde gleich wieder zunichte gemacht. Dann noch eine Strassensperre mitten im Nirgendwo. Einzige Möglichkeit wäre über das mehrere Hundert Meter darüber liegende Fliess gewesen. Oder ca. 1h warten. Oder das Fahrverbot ignorieren und "mal schauen gehen". Mit diesen Worten verabschiedete ich mich vom ebenfalls gestrandeten Radler Richtung Baustelle, die angeblich niemand durchlassen würden - auch keine "Fussgänger". Etwa einen Kilometer später dann der Grund für die Strassensperrung: Felsarbeiten. Die Bauarbeiter schienen nicht mehr viel zu tun zu haben. Schliesslich war bald Feierabend. Freundlich fragte ich, ob ich durchgehen könne. Die Antwort war positiv. Freudig drein geschaut hatten sie zwar nicht. Wieder so ein "besserwisserischer", "gesetzbrechender" Velofahrer, der meint, er könne sich alles erlauben. Nun, unrecht hätten sie damit nicht gehabt. Doch letztlich bin ich nur mal schauen gegangen und einfach wieder umzukehren nur um trotzdem zu warten, nachdem ich mich schon bis zur Baustelle vorgedrungen hatte, war irgendwie auch blöd. So lief ich die letzten zwei-, dreihundert Meter bis zum Ende des Fahrverbots um die "Fussgänger-Tarnung" zu wahren.

Die L76 ist gesperrt. Zwei Fehler: es ist nicht die L76 (sondern die B130), der andere ist offensichtlich.
Danach war der Weg frei bis ich auf das nächste Verbotsschild stiess:


Vor diesem nicht sehr Velo-freundlichen Abschnitt, mehrheitlich in Tunnels und Gallerien mit viel Verkehr, habe ich schon gelesen und mich entsprechend mit dem Tragen einer Leuchtweste darauf vorbereitet. Trotzdem hielt sich meine Freude erst in Grenzen für den Umweg über die Schweiz mit Zusatzkilo- und Höhenmetern. Schliesslich hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits etwa 160 km in den Beinen und Znacht gibt es im Hotel auch nicht ewig. Die Umleitung erwies sich aber als gar nicht so schlimm, bzw. recht angenehm zu fahren und zweifellos die bessere Variante. Kaum Verkehr, ein wild-schönes Tal (Inn) und beste Strassen. Da störte es mich auch nicht, dass ich zwangsweise wieder über Schweizer Boden fuhr. Auch die Norbertshöhe von Martina (CH) hinüber nach Nauders ist schön zu fahren. Gut sah man, wie es weiter oben im Engadin regnete. Als ich das Hotel erblickte, spürte ich dann auch die ersten Regentropfen auf meinem Haupt. Für's Essen reichte es dann auch noch. Ich habe glaub noch nie soviel gegessen auf's Mal ...

Montag, 8. September 2014

Logbuch Montag, 8. September 2014

Sterne: *** - ohne "Klapper-Velo" potential für Maximal-Note
Start: Sondrio, Lombardei, I - 300m
Ziel: Riva San Vitale, Tessin, CH - 270m
Route: Morbegno, Varenna, Bellagio (mit Fähre), Como, Uggiate Trevano
Distanz: 124 km
Fahrzeit: 4h45
Höhenmeter: 1160 m
Energieverbrauch: 2518 kcal
Wetter: Sonne mit Quellwolken, 20-28 °C
Highlight: Strecke ab Bellagio südwärts am Ostufer des Lago di Como 
Lowlight: diverse Geräusche aus Tretlager und Co - ein ganzes Orchester war das heute :-(
Form: Stilfserjoch steckt noch in den Beinen
Fazit: froh ist's vorüber - das Velo ist in diesem Zustand eine Spassbremse



Sonntag, 7. September 2014

Logbuch Sonntag, 7. September 2014

Sterne: *****
Start: Nauders, Tirol, A - 1400m
Ziel: Sondrio, Lombardei, I - 300m
Route: Reschenpass, Nauders, Stilfserjoch, Bormio, Tirano
Distanz: 152 km
Fahrzeit: 6h20
Höhenmeter: 2500m (ca.)
Energieverbrauch: 3750 kcal
Wetter: Sonne, 16-26 °C
Highlight: der ganze Tag - bis auf Gegenwind im Tal unten nach Bormio 
Lowlight: Garmin-Spinnereien zu Beginn, deshalb ist der GPS-Aufzeichnung verstückelt
Form: etwa gleich schnell das Stilfersjoch hochgeradelt wie vor Jahresfrist ohne Gepäck ...
Fazit: ein perfekter Velo-Tag - wenn nur das Velo das aus wüsste, welches immer mehr unsympathische Geräusche von sich gibt



Reschenpass - Prad

Prad - Sondrio

Verzögerung ...

Wegen technischer Probleme gepaart mit Motivationsproblemen aufgrund der Müdigkeit verzögert sich sowohl der Logbuch-Eintrag für die Strecke von Nauders nach Sondrio als auch der Bericht von heute und gestern ... Nur so viel: schön wars und schön anstrengend!

Ein Bild im Aufstieg zum Stilfserjoch, circa Kehre 30 von 48:




Samstag, 6. September 2014

Logbuch Samstag, 6. September 2014

Sterne: ***(*)
Start: Bregenz, Vorarlberg, A - 400m
Ziel: Nauders, Tirol, A - 1400m
Route: Feldkirch, Arlbergpass, Landeck
Distanz: 176 km
Fahrzeit: 6h55
Höhenmeter: 2630 m
Energieverbrauch: 4933 kcal
Wetter: bedeckt, nach Arlbergpass sonnig mit Wolken, 14-17 Grad C
Highlight: die Kurbel und das Innenlager hält ;-)
Lowlight: etwas viel Verkehr (ist halt Wochenende), war aber nicht so schlimm da oft auf Nebenstrassen unterwegs
Form: gut war gestern Ruhetag. Gute Form war nötig, auch mental
Fazit: Tag zog sich ganz schön in die Länge, war aber ein cooler Velotag bei bestem Velowetter







Freitag, 5. September 2014

Nicht alles läuft rund

Die Schweiz hat mit ihrem nördlichen Nachbarland 362 Kilometer gemeinsame Grenze. Da ich ziemlich genau in der Mitte bei Waldshut-Tiengen nächtigte, radelte ich nur zwei Tage im grossen Kanton auf seinen im Vergleich zu Frankreich guten Strassen bzw. auf dem dichten und gut ausgeschildertem Radweg-Netz. Trotzdem waren es zwei mühsame Tage, wo viel Biss und Durchhaltewille gefragt war. Am ersten Tag, also vorgestern, begann der Tag noch freundlich. Doch bald nach dem Start in Montbéliard verdichteten sich die Wolken über dem Elsass zu einer zähen Hochnebeldecke. Dazu gesellte sich wieder die kalte Bise wie bereits in den Tagen davor. Ich möchte mich nicht über das Wetter beklagen. Ich hatte bislang grosses Wetterglück. Dem Regen am Col d'Iséran bin ich zum Beispiel nur knapp entgangen. Aber das Wetter findet nun halt mal statt: es ist wie es ist und man muss es so akzeptieren. Ändern kann man es eh nicht. Regen wäre viel schlechter als Gegenwind -  Sturm und Gewitter noch schlimmer. Aber dass der Wind einem die eigene Körperwärme grad wieder wegbläst und sogar bergab strampeln lässt, gehört nicht zu den tollen Erlebnissen einer Velofahrt. 

Am zweiten Tag auf dem Weg von Waldshut nach Bregenz war der Wind nicht mehr das Problem, weil nicht mehr vorhanden und vor allem weil sich ein neues, technisches Problem offenbarte. Bereits in den französischen Alpen hörte ich diese nervenden Klopfgeräusche bei jeder Pedalumdrehung. Sie verschwanden dann aber wieder, bis sie gestern Donnerstag wieder heftiger und nervtötender auftraten als 6 Tage zuvor. Nach kurzer Internet-Recherche und einer kurzen Inspektion "im Feld", war schnell klar, dass etwas mit dem Tretlager nicht stimmen konnte. Die Kurbelarme bewegen sich nicht nur kreisförmig um das Tretlager, sondern haben deutliches Spiel von circa einem Millimeter an der Achse selbst. Das Innenlager im Tretlager ist futsch. Das muss die Ursache des Klopfens sein, so viel ist sicher. Einerseits war ich beruhigt, dass es nichts schlimmeres ist und ich die Tour vermutlich fertig fahren kann. Andererseits bin ich sehr verärgert über die Qualität des verbauten Keramik-Innenlagers, das fast 3 mal so viel kostet wie das standardmässig verbaute Lager, welches notabene auch schon zwei mal ausgewechselt werden musste. Bei einem solchen Velo darf das einfach nicht sein!

Der hilfsbereite und kompetente Fahrradmechaniker von Raider-Zweirad in Bregenz bestätigte meine Diagnose und fügte hinzu: "Es schaut so aus, als würd's nicht pass'n! Das Lager fällt grad raus, wenn man die Kurbel weg nimmt. Normalerweise muss man es rausklopfen." Aber es bestünden keine Sicherheitsbedenken und kaputt sei es ja eh schon. Das schlimmste was mir nun passieren kann, ist dass ich am Berg stehen bleibe und wieder zurückrollen muss. Übrigens, von den Schaltproblemen und der vermeintlichen Acht im Hinterrad habe ich dem Mechaniker nichts erzählt. Darum kann sich dann mein Velomech zu Hause kümmern ... 

Baguette-Automat im Elsass

Für kurze Zeit war ich der Schweiz, aber auf der Zollfreistrasse

2-mal Laufenburg

Untermettingen bei Waldshut-Tiengen

Steile Rampe im Schaffhauser Hinterland, aber auf dt. Boden

Oldtimer-Veranstaltung in Ludwigshafen

Wenns mit meinem Velo nicht mehr weiter gehen sollte, miete ich mir eins an der nächsten Tanke :-)

Hier gabs erste Hilfe für mein Velo

Bregenzer Seebühne

Aussicht vom Pfänder auf den Bodensee und Bregenz

Sonnenuntergang in Bregenz












Logbuch Donnerstag, 4. September 2014

Sterne: **
Start: Untermettingen, Bezirk Freiburg, D - 510m
Ziel: Bregenz, Vorarlberg, A - 400m
Route: Grimmelshofen, Engen, Ludwigshafen, Friedrichshafen, Lindau
Distanz: 156 km
Fahrzeit: 6h00
Höhenmeter: 1250 m
Energieverbrauch: 3500 kcal
Wetter: bedeckt, sonnig ab Meersburg am Bodensee, Wind kein Thema mehr, 12-18 Grad C
Highlight: Aussicht auf Ruhetag - trotz aller Begeisterung fürs Velo fahren. Hat auch mit Lowlight zu tun ...
Lowlight: kann Geknacke, Geknorze und v.a. Klopfgeräusche nicht mehr hören - Tretlager ist hinüber! Schon wieder?!?
Form: besser als das Velo ;-)
Fazit: freue mich auf den Tag Ruhe




Mittwoch, 3. September 2014

Logbuch Mittwoch, 3. September 2014

Sterne: **
Start: Montbéliard, Dep. Doubs, F - 310m
Ziel: Untermettingen, Bezirk Freiburg, D - 510m
Route: Delle, Saint-Louis, Lörrach, Rheinfelden D, Waldshut-Tiengen
Distanz: 158 km
Fahrzeit: 6h05
Höhenmeter: 1550 m
Energieverbrauch: 3720 kcal
Wetter: bedeckt, mässige Bise, 11-17 Grad C
Highlight: zwei Sonnenstrahlen im Elsass und flowig-kurvige Fahrt im Steinatal dem Ziel entgegen
Lowlight: Gegenwind, zum dritten
Form: auf und ab
Fazit: Überführungsetappe, die sich in die Länge zog




Dienstag, 2. September 2014

Eclair-Tag

Heute ernährte ich mich fast nur von Eclairs, zu deutsch Brandteigstange. 


Dann noch ein ganzes Pack Eclairrettes, diese Meringue-artigen Guetsli mit Creme-Füllung und zwei Schokoladen-Spitzen - bestens bekannt aus meiner Kindheit:


Heute ass ich nicht besonders viel. Mal abgesehen vom Gegenwind und zwei leichten Anstiegen konnte man es heute rollen lassen. Genau genommen waren es unterwegs nebst den Eclairs:

- 1 grosser Mandelgipfel
- 4 Joghurtdrink à 180 ml
- 1 Mini-Biberli
- 2 Colas
- 1 Beerenlimonade
- 1 Liter Isostar
- ca. 2 Liter Wasser

Nicht sehr viel, was u.a. auch daran lag, dass es nicht viele Gelegenheiten gab. Zu 80% war ich abseits von Hauptstrassen unterwegs und damit fern von Einkaufsmöglichkeiten. In den einzigen zwei grösseren Ortschaften Morteau und Sainte Hippolyte machte ich Rast. Dazwischen radelte ich sanfter Jura-Landschaft entlang, erst parallel zum Val de Travers, etwas später dem Tal der Dessoubre und schliesslich dem Doubs entlang zum heutigen Ort der Nächtigung mit Namen Montbéliard - der letzten in Frankreich. Morgen kann ich mein Schulfranzösisch ein- und mein Schweizer Hochdeutsch auspacken. 

See bei Malbuisson

Alte Mühle im Tal der Dessoubre

Ausrangierte (?) Bahnstrecke bei Morteau

Nach Pontarlier, parallel zum Val de Travers

In Saint Hippolyte habe ich noch diese Räder aus der Heimat entdeckt ...


Logbuch Dienstag, 2. September 2014

Sterne: **** (ohne Bise *****)
Start: Malbuisson, Dep. Doubs, F - 890m
Ziel: Montbéliard, Dep. Doubs, F - 310m
Route: Pontarlier, Les Gras, Morteau, Fuans, Saint Hippolyte
Distanz: 131 km
Fahrzeit: 4h55
Höhenmeter: 840m
Energieverbrauch: 2250 kcal
Wetter: leicht bewölkt, 9-18 Grad C, mässige Bise
Highlight: Routenwahl, 80% auf schönen Nebenstrassen 
Lowlight: Gegenwind
Form: gut - brachte Puls aber nicht auf "Betriebstemperatur" (war jedoch auch nicht nötig), deshalb der relativ tiefe Energieverbrauch
Fazit: schöne, ruhige Rolleretappe (siehe Höhen-Profil), die sich allerdings im Tal der Dessoubre in die Länge zog






Montag, 1. September 2014

Schweiz in Wurfweite

Mit Rückenwind wäre es ein 5-Sterne-Tag gewesen. Ohne sind's vier, mit dieser fiesen und kalten Bise gibts nochmal einen Stern Abzug. Aber ich möchte mich nicht beklagen. Immerhin bleibt es bei Wind aus Osten meist trocken. Bei Regen ist's auch nicht besser und schneller vorwärts kommt man auch nicht. 

Die Strecke am gestrigen Monatsersten führte mich einmal um den Kanton Genf herum, dessen Hinterland recht ansehnlich ist:


Oft lag die Schweiz in Wurfweite - ennet dem Strassengraben sozusagen. Seit Schengen werden solche Grenzposten bei Bellefontaine nicht mehr benötigt (wenns denn überhaupt einer ist - bin mir nicht mehr sicher nach Kartenkonsulation):


Eigentlich gefällt mir der Jura mit seinen ausgedehnten Wäldern und Wiesen:

Doch gestern hätte ich nichts dagegen gehabt, 20-30 km früher als vorgesehen zu übernachten. Doch gebucht ist gebucht - dafür habe ich im Hotel in Malbuisson sogar Seesicht.

Aussicht am Col de la Faucille: Genfersee, Mont-Blanc-Massiv 

Collonges im Südwesten der Schweiz

Napoleon-Brunnen am Col de la Faucille, einst die direkte Verbindung zwischen Paris und Genf

Manchmal auch Rennpiste, der "Faucille"