Montag, 29. Dezember 2014

Sasaran dicapai

Ein weiteres Velo-Abenteuer fand heute Montag seinen nassen Abschluss in Kuala Lumpur. Heute wurden wir auf den letzten 70 Kilometer wieder von unten und oben nass. Für dieses Jahr ist nun fertig mit Velo fahren. Und vermutlich werde ich einen Velo freien Monat Januar einlegen. Wird mir zwar schwer fallen, aber es soll ganz gut tun ...

Der heutige Velotag war leider kein würdiger Abschluss einer Tour über 1700 Kilometer. Regen, kühl (22 Grad - ja, ich weiss, zuhause hast geschneit bis in Flachland ...), relativ kurz und am Schluss viel Stadtverkehr in der Millionenmetropole. Überhaupt konnte ich mich mit Malaysias Strassen nie richtig anfreunden. Die Bedingungen waren selten perfekt. Selten passte alles zusammen. Immer gab es etwas auszusetzen. Ok, das Wetter muss man halt nehmen wies ist. (Vielleicht ist auch gerade das der Grund meines Meckerns?) Mal war der Belag schlecht, die Strecke eintönig mit dutzenden Kilometern beinahe stets geradeaus oder dann störte der starke Verkehr. Einige Etappen waren mit über 150 km auch recht lang und wir hatten gleichzeitig Probleme mit dem Material (Plattfuss, Speichenbruch) oder wir mussten bis spät in den Morgen auf die Wäsche warten. Beides verlängerte die Tage zusätzlich und hatte Einfluss auf die abendliche Erholung. 

Trotzdem möchte ich ein positives Fazit ziehen vom malaysischen Abschnitt. Ich mir sicher, dass das Land mehr zu bieten hat, als das was wir gesehen haben.

Übrigens, der Titel ist in Malay und heisst Ziel erreicht

Montag, 29. Dezember 2014
15. Etappe: Kuala Selangor - Kuala Lumpur
68 km, 2:45 h, 300 hm, 1350 kcal



Völlig verdreckt, durchnässt und mit leuchtenden Augen :-)

Sorry, mehr Fotos als dieses bereits gepostete gibt's heute nicht - es hat den ganzen Tag geregnet :-(


Ziel erreicht ...

... Update folgt später :-) Gruss aus Kuala Lumpur




Sonntag, 28. Dezember 2014

Nass von oben ... zumindest fast

Der zweitletzte Radtag verlief zunächst ohne besondere Vorkommnisse. Das Thermometer stieg schon bald auf 30 Grad an, die Sonne zeigte sich auch mehrheitlich. Wir rollten recht effizient der Haupstrasse Nr. 5 entlang Richtung Süden. Wenig Verkehr, vor allem keine Lastwagen. Die Strasse  wies einen guten Belag auf. Was in Thailand der Normalfall ist, ist in Malaysia eine Erwähnung wert. Es gibt viel mehr Strassen als im nördlichen Nachbarland, aber auch mehr Verkehr, der Strassen entsprechend beansprucht. Die Trouvaillen mit beidem - schöner Landschaft und gutem Belag - sind schwieriger zu finden. Generell fehlt mir in beiden Ländern die Offenheit der Landschaft. Man sieht kaum in die Ferne. Links und rechts der Strasse ist stets Urwald (selten), Besiedlung/Gewerbe/Industrie (oft) oder dann Plantagen (Gummibaum in Thailand, Palmöl in Malaysia). 

Wir rollten also gemütlich und trotzdem in flottem Tempo der Hauptstrasse entlang. Aufgrund der nur 100 bevorstehenden Kilometern liessen wir uns dann aber Zeit beim Mittagshalt. Dies sollte sich rächen. Denn keine halbe Stunde vor dem Ziel öffnete Petrus die Schleusen. Wir fanden rechtzeitig Unterschlupf bei einer Tankstelle. An ein Weiterfahren war nicht zu denken. Auf der Strasse bildeten sich Pfützen so breit wie eine ganze Spur. Keine Chance so den zahlreichen Schlaglöchern auszuweichen. Die Sicht stark eingeschränkt. Nach einer halben Stunde gaben wir die Hoffnung auf Wetterbesserung auf. Biagio sprach einen Fahrer eines Pickups an, ob er uns noch bis nach Kuala Selangor bringen würde. Freundlicherweise willigte er ein und wir erreichten das Hotel mit trockenen und einigermassen sauberen Kleidern. Gut so, denn im Hotel gibt es leider keinen Wäscheservice - zum ersten Mal auf unserer Reise. 

Sonntag, 29. Dezember 2014
14. Etappe: Teluk Intan - Kuala Selangor (fast ...)
92 km, 3:15 h, 50 hm, 1700 kcal


Das ganze Land ist betroffen vom Jahrhunderthochwasser

Schöne Landschaft, gute Strasse, wenig Verkehr - so mögen wirs!

Malaysische Küste

Sintflutartige Regenfälle 

Velos auf Pickup

Als Belohnung gabs eine kleine Tüte Chips :-)

Und Pizza ...

Samstag, 27. Dezember 2014

Nass von unten

Nach fünf Tagen ohne Sonne strahlte selbige heute Samstag für uns zum ersten Mal vom malaysischen Himmel. Das Land wurde mir grad noch ein wenig sympathischer, wenn der Himmel nicht die ganze Zeit weint. Heute sahen wir die Folgen vom vielen Niederschlag der letzten Tage, ja Wochen. Aufgrund des Dauerregens musste man die Dämme in der hügeligen Grenzregion öffnen, was den Fluss Sungai Perak über die Ufer treten liess und einige Strassenabschnitte bis auf Wadenhöhe überflutete. Einige Locals behaupteten gar, das Wasser ginge bis zum Bauchnabel ...

Blöd nur, dass zwei Europäer genau diese Strassen auserwählten um von Ipoh nach Teluk Intan zu gelangen. Auch blöd, dass die eine Umfahrung via Ipoh - unserem Startpunkt - gewesen wäre und die andere 100 km lärmige Hauptstrasse bedeutet hätte. So beschlossen wir, mindenstens mal in die Nähe zu gehen um selbst beurteilen zu können, ob die Strasse sicher passierbar ist. Zur Beruhigung aller: sie war es. Es war zu keiner Zeit kritisch oder gefährlich. Aber abenteuerlich war es schon: wir wussten ja nicht, wie schlimm es noch werden würde. Kommt hinzu, dass wir im Falle einer Rückkehr jeden Kilometer doppelt hätten machen und jede Pfütze nochmals hätten durchwaten müssen. Dazu wären wir bereit gewesen, hätte es es die Situation erfordert. Tat es aber nicht, und so endete dieser Tag auf quirligen Markt von Teluk Intan, wo sich unsere Gaumen lokaler Spezialitäten erfreuen durften. 

Samstag, 27. Dezember 2014
13. Etappe: Ipoh - Teluk Intan
119 km, 4:48 h, 180 hm, 1900 kcal


No comment ...

Der Sungai Perak hat Hochwasser

Knöcheltief...

... und "wadentief"





Man beachte die aufgemalte Fotolinse!

Teluk Intan ...

... hat auch einen schiefen Turm. 


Freitag, 26. Dezember 2014

Regen, Regen, Regen, ...

Da heute und auch gestern nicht viel erwähnenswertes passierte - und ich sowieso einen Tag in Verzug bin mit dem täglichen Update, fasse ich die letzten zwei Tage in einem Beitrag ohne viel Text zusammen. Von heute Freitag gibt's nicht mal Fotos weil es 4h lang durchgeregnet hat ... 

Donnerstag, 25. Dezember 2014
11. Etappe: Alor Setar - Taiping
176 km, 6:30 h, 500 hm, 3250 kcal

Freitag, 26. Dezember 2014
12. Etappe: Taiping - Ipoh
90 km, 3:30 h, 530 hm, 1950 kcal



Fahrt durch Palmöl-Plantagen

Landschaft vor Taiping

Nördlich von Taiping

Affen am Strassenrand

Unsere Schuhtrockungsanlage
  

Beim Chinesen ...



Donnerstag, 25. Dezember 2014

Schöne Bescherung

Wir waren beide skeptisch, ob Biagios Hinterrad bis Kuala Lumpur halten würde. Bereits vor dem ersten Ruhetag riss eine Speiche. Dieser Schaden konnte noch in Ao Nang behoben werden. Dies geschah vor rund 5 Tagen. Doch wenn mal das sensible Gleichgewicht der Speichenspannung gestört ist, dauert es normalerweise nicht lange, bis die nächste reisst. 

50 km nach dem Grenzübertritt nach Malaysia passierte es. "Kling" machte es und der Spass an diesem langen Tag wurde durch Stress ersetzt. Auf den letzten 30 km bis zum Hotel redeten wir nur noch das nötigste. Im Hotel angekommen deponierten wir unser Gepäck und machten uns leichtgewichtig auf die Suche nach einem vernünftigen Bike-Shop in Alor Setar. Der vom Concierge angegebene Shop existierte leider nicht (oder wir hatten nicht richtig zugehört). Wir hatten schon resigniert den Rückweg zur Unterkunft angetreten, als Biagio einen Biker auf einem netten 29er-Mountainbike erblickte. 

"Mister, please tell us the way to the best bike stop in town!" Er sagte bloss, wir sollen ihm folgen. Es sei nur einen Kilometer von hier. Aus einem Kilometer wurden 4 und folgen konnten wir ihm auch nur dank Zusatzeffort. Schliessleich erreichten wir den Specialized Shop kurz vor Ladenschluss. Nach einigen Verhandlungen entschied sich Biagio dann sich für den stabileren, aber etwas überteuerten Fulcrum 7 Laufradsatz und liess den ebenfalls angebotenen Shimano C24 für 400$ im Laden. Stabilität obsiegte über Leichtgewicht. Aber es tat schon etwas weh, die in Malaysia hergestelltem Laufräder stehen zu lassen. Es war ein Super-Angebot der geschäftstüchtigen Shop-Besitzerin. 

Ach ja, einen Plattfuss hatte ich auch noch keine 100m vor der Grenze. 1:0 für Continental 4 Seasons ggü. Schwalbe Durano ... 

10. Etappe: Ban Pak Ba Ra - Alor Setar (Malaysia)
Mittwoch, 24. Dezember 2014
155 km, 6:30 h, 610 hm, 4100 kcal


Noch in Thailand 

Grenze Thailand-Malaysia mit vielen Ganzjahres-Touristen, die hier Visum verlängern. 

Die ersten Meter in Malaysia 

Die Ladenbesitzerin in Action

Fachmännische Begutachtung

Schliesslich brachte der Weihnachtsmann noch ein kleines, echtes Geschenk (eine Art "Sugus")




Dienstag, 23. Dezember 2014

Durch den Monsun

Die Lust auf Radfahrern war bei beiden gross heute nach der Zwangspause gestern nach bloss einem vollen Radtag. Wir konnten zwar beide etwas Pendenzen abarbeiten (Hockeyfans.ch ist wieder aktuell). Doch die Sonnencreme hätte ich mir heute sparen können. Gleich nach dem Start in Sikao - wir entschieden uns für einen Auto- statt Bootstransfer für bloss circa 25 km Luftlinie zwischen Start- und Übernachtungsort - wurde ihre Wasserfestigkeit über Stunden aufs Äusserste getestet. Wir kriegen hier im Südwesten Thailands einen Ausläufer des Nordost-Monsuns ab, der im Nordosten Malaysias in den letzten Tagen für heftige Unwetter und Überschwemmungen sorgte. Wir haben "Glück", denn unsere Tour findet seine Fortsetzung im Westen Malaysias und am Weihnachtstag soll der Regen ein Ende haben. Morgen Mittwoch verlassen wir das Land des Lächelns, überqueren die Grenze nach Malaysia und feiern Weihnachten in einem mehrheitlich muslimischen Land, wo der Muezzin mehrmals täglich gut hörbar zum Gebet ruft. 

Dienstag, 23. Dezember 2014
9. Etappe: Sikao (Ko Lanta) - Ban Pak Ba Ra
145 km, 5:05 h, 630 hm, 3000 kcal


Velotransfer im Pickup-Truck

Die Abfahrt verzögert sich um ein paar Minuten

Bananencrepe schmeckt umso besser wenn man komplett durchnässt ist :-)

Geschafft!

Trotz improvisierten Schutzblech gabs ein bisschen Dreck ab

Ad-hoc Mückenschutz für die Füsse (normalerweise sind da Kleider drin)


Montag, 22. Dezember 2014

Regentag

Etwas angespannt war ich gestern Abend schon ob alles klappen würde heute Montag. Einmal mehr unnötigerweise, wie sich herausstellen sollte. Geplant war eine Überfahrt mit einem Fischerboot um von der Insel Lanta wieder aufs Festland zu kommen. Dafür mussten wir rund eine halbe Stunde radeln, um auf die Ostseite der Insel zu gelangen und ein Fischerboot oder eine Fähre zu finden. Dort angekommen haben wir die günstige Fähre um 5 Minuten verpasst. Da ein Fischerboot die stolze Summe von 3500 Thai-Baht kostet (rund 120.-) und es regnet - diese Überfahrt wäre ungedeckt ca. 1h - haben wir uns spontan entschieden, einen weiteren Ruhetag einzulegen. 

Montag, 22. Dezember 2014
Mini-Etappe: Ko Lanta im Regen
12 km, 0:30 h, 70 hm, 200 kcal


Opfergaben für Buddha 

Selfie vor unserem Bungalow auf Ko Lanta