Die letzte Übernachtung im Zelt wurde kalt, sehr kalt. Seit dieser klaren Nacht weiss ich, dass meine Zelt-Schlafsack-Isomatte-Kombo einen leichten Frost übersteht:
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Zelt mit Raueifen |
Gemütlich ist's zwar nicht, nur durch eine kleine Lücke hindurch zu atmen. Mein Schlafsack bietet einiges an "coolen" Features im wörtlichen Sinn: die Reissverschlüsse sind nicht "nackt", sondern dick gepolstert. Dazu existiert ein kleines Band, welches etwa auf Brusthöhe den Körper umschliesst, so dass möglich wenig Wärme entweichen kann. Viel effektiver ist jedoch, dass man ihn mit einer Kordel etwa auf Halshöhe zu ziehen kann. Zusammen mit der ebenfalls fast verschliessbaren Kapuze bleibt so ganz viel Körperwärme, dort wo sie sein sollte. Übrig bleibt dann die erwähnte kleine Lücke für Nase und Mund zum durchatmen. Einziges Problem: wohin mit den Armen, die im natürlich im Schlafsack bleiben müssen!? Für mich als "Arm-Unter-dem-Kopf-hindurch-Leger" ist es ungewohnt, mit verschrenkten Armen zu schlafen. Es geht, ist aber auf Dauer unbequem. Man hat bloss etwas zwei Liegepositionen: links und rechts. Kein Vergleich zum Luxus, der mich in der Folgenacht erwarten würde.
Dies war auch meine Motiviation für heute. Ohne dieses Ziel vor Augen, wäre es ungemein schwieriger gewesen, auf den letzten 80 Kilometern gegen diesen - Tschuldigung - verdammten Wind anzukämpfen. Das Wetter war zwar traumhaft: keine Wolke am Himmel. Kein Wunder, der starke Ostwind hat alle weg geweht. Ein paar Mal musste ich laut fluchen, ehe ich auf eine bessere Idee kam, mich abzulenken. Ich entwickelte eine kleinere Spielerei: jedes Mal wenn mich wieder ein Böe aufregte, nahm ich stattdessen einen Schluck Almdudler :-)
Der Almdudler-Vorrat reichte, bis ich dieses Schild sah:
Danach "nur" noch zum Stephansdom in der Stadtmitte radeln und zum im Voraus gebuchten Hotel. (Zum Wahrzeichen Wiens deshalb, weil ich dort, die
Alpen-Tour begonnen hatte.) Doch es kam anders. Mit Radeln war ab Stephansdom erstmal Schluss; zu viele Touris! Dann irgendwie durch das Historische Zentrum Wiens, der
Mariahilfer-Strasse entlang bis zu meinem vermeintlichen Hotel, das Austria Trend Hotel Anatol in Nähe vom Westbahnhof. Erst bin ich fälschlicherweise im falschen Hotel an der gleichen Strasse gegenüber gelandet. Die Receptionsdame verwies mich dann an das Hotel schräg gegenüber. Schade, denn die Lobby versprach ein schickes Hotel. Im "Anatol" dann der vorübergehende Hammer: wir sind ausgebucht, weil unsere Buchungssystem weiter Reservierungen annahm, obwohl bereits alle Zimmer belegt sind. Ich war etwas angepisst. Ich wurde per Taxi ins Partnerhotel "Rathauspark" der gleichen Kette chauffiert. Das Fahhrad (bewusst) und die Identitätskarte (weniger bewusst) liess ich im Anatol. Völlig verschwitzt komme ich also im "Rathauspark" an und bin äusserst angetan, von der Junior Suite, die sie mir stattdessen zur Nächtigung zur Verfügung stellten. Es sei das grösste Zimmer, das sie hätten ...
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Junior-Suite im Hotel "Rathauspark", glaub 290€ pro Nacht. So viel würde ich nie für ein Zimmer ausgeben ;-) Aber für 120€ nimmt man auch das ... |
Es schlief sich herrlich. Die Arme konnten dort sein, wo ich sie wollte. Kein Auf- und Abbau der Behausung. Kein ausrollen des Schlafsackes. Kein aufblasen der Iso-Matte. Auch der nächtliche Toilettengang war ohne Unterkühlung machbar. Am Folgetag ging mit Kontrastprogramm weiter: viel Laufen, wie es sich bei einem Stadtbummel halt gehört. Den Tag beendete ich schliesslich im Dampfbad der
Therme Wien.
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Mit Bier geht's auch nicht besser gegen den Wind :-) |
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Letzte Mittagsrast in Trunn, 40 km vor dem Ziel |
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Letztes Donau-Bild: Hinter dem Hügel liegt Wien |
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Ich fuhr links, aber wie im Piktogramm rechts abgebildet (Gegenwind!) |
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Ein Ende ist immer auch ein Anfang :-) |
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Fahrrad vor Stephansdom |