Samstag, 10. März 2012

Die Alpen von oben

Zwischen Palma de Mallorca und Zürich liegen bekanntlich die Alpen...

Weiterer Kommentar überflüssig - ich lass die Bilder sprechen: Matterhorn, Monta Rosa/Dufourspitze, Mont Blanc, Rigi, Pilatus, Eiger, Mönch, Jungfrau, ... das ganze Programm! (inkl. vier von fünf Kernkraftwerken, ausser Mühleberg, aber das wird ja eh bald abgeschaltet)

Matterhorn

Die Rückkehr der Jacke

Am Freitag Abend durften wir nochmals einer Selbstdarstellung der Firma "Bicycle Holidays Max Hürzeler" beiwohnen und den Standard-Witzen. Neben der Wahl zum Kilometer King bzw. Queen und der Ehrung des ältesten Teilnehmers - mit 78 Jahren immer noch 10'000 Km radeln pro Jahr verdient höchsten Respekt - stand ein Wettbewerb auf dem Programm, wo man Hürzeler-gelablete Kleidung gewinnen konnte. Und siehe da, meine vom Winde verwehte Bike-Jacke kehrte in Form einer (zu) warmen Freizeit-Jacke zurück: Ich holte doch tatsächlich den zweiten Preis von immerhin ca. 80 Teilnehmenden. Ein mehr als würdiger Abschluss.

Die Jacke (spiegelverkehrt) im Selbstportrait

Abschlusstour

Nein, ich bin nicht katholisch. Trotzdem wollte ich noch zum Kloster Lluc hochfahren. Dies sollte denn auch die Abschlusstour der Rad-Woche werden. Vom Hotel aus sah die Region doch eher nach Regen aus. Mir war das aber egal. Auf meiner "Tour-de-Suisse" im Juni kann ich auch nicht auswählen, wie das Wetter werden soll. Darum fuhren Simu und ich trotzdem Richtung Pollença, von wo der Anstieg zum etwas über 500 Meter hohen Coll de Femenies beginnt. Mit flottem Rückenwind und ohne Autoverkehr ging's auf der nagelneuen, noch "schwarzen" Strasse zuerst nur wenig hoch, ehe es auf den 7.4 km Passstrasse mit 5-7 Steigungsprozenten stetig hochging. Schön zu fahren war es. Nach einem kurzen Touristen- bzw. Kaffee-Stopp beim Kloster 100 Höhenmeter weiter unten, ging's nochmals gut 150 hoch, ehe auf glatter Strasse durch viele Haarnadeln die Strasse uns nach Caimari führte. Danach blies uns im "Campanet-Tal" der Wind ziemlich deftig entgegen. Und wir waren froh, wieder im Hotel zu sein.


Schön zu fahrende Passstrasse

Kirche im Kloster Lluc

Kann man leider nicht mieten bei Hürzeler 

Abschlusstour über 80 km und 800 Höhenmeter

Donnerstag, 8. März 2012

Vom Winde verweht

Vermisst wird seit heute abend eine schwarze Windstopper-Jacke von Protective. Zuletzt wurde sie auf dem Vordach des Hotels "Grupotel Los Principes" in Alcudia gesehen. Dort hinbefördert wurde sie durch einen heftigen Windstoss, nachdem sie an der Stuhllehne auf dem Balkon von Zimmer 317 sich vom Schweissduft entledigen durfte.

Eine sofortige Suchmassnahme durch die örtliche Rezeption und den trauernden Besitzer brachte leider keinen Erfolg. Auch das Abklappern jedes Balkons in bester Einbrecher-Manier von aussen liess die Jacke nicht wieder erscheinen, wie auch das kurze Absuchen der umliegenden Strasse und des Hinterhofes - nix.

Ich habe meine Hoffnung verloren und habe mir einen deutlich günstigeren Ersatz-Windstopper von der Modelinie "Hürzeler Bicycle Holidays" besorgen müssen.

Küstenklassik light

Heute war die schönste Tour der gesamten Woche. Gestartet sind wir heute morgen mit dem Bus (puuh!) ab Hotel und sind rüber an die Westküste gefahren nach Port Andratx. Von dort ging es hinauf auf die Klippe und dann mehr oder weniger der Küste entlang bis zum malerischen (und touristischen) Valldemossa. Die Strecke führte wunderschön entlang der Küste (sie war zumindest immer sichtbar) durch malerische Dörfer, die gekonnt in den Hang hineingebaut sind. Auf und ab, recht flowig und herrlich zu fahren.

Das einzige was störte heute, war der schlechte Rhythmus. Heute fuhr ich in der Hobby-Gruppe. Da eine andere Gruppe ebenfalls diese Strecke fuhr, legten sich die beiden Guides zusammen. Doch wirklich harmonieren konnten oder wollten sie nicht. Den Aufstieg bewältigten wir noch gemeinsam, danach gings aber los mit dem unsteten Rhythmus: mal überholten wir die eine Gruppe und handkerum wurden wir überholt. Und in beiden Gruppen hatte es schwächere Frauen, die von ihren Ehemännern mit auf diese Tour geschleppt wurden und mehr ein Hindernis waren, denn ein Hingucker ;-) Zudem bremsten uns insgesamt auch drei Platten aus.

Vor Esportes trennten sich dann die beiden Gruppen definitiv und unsere "Bremser" stiegen aus der Küstenklassik aus, so dass wir schliesslich noch zu viert den 300m-Aufstieg nach Valldemossa in flottem Tempo bewältigen konnten. Die Abfahrt hinunter in die Ebene hat dann mega "gfäggt": Super Strasse, malerische Landschaft und kein Verkehr. Unten im Tal erwartete uns der heftige Gegenwind (50 km/h). Bis nach Santa Maria war Guiseppe - unser Guide - noch unser Windschattenspender. Danach wechselten Guiseppe, Simu und ich uns gegenseitig ab und "rasten" so die gut 30 km zurück an die Ostküste, wo wir die 1200 Höhenmeter und 105 km der heutigen Tour bei einem (alkoholfreien) Weissbier Revue passieren liessen...

Aus dem Bus und ab in die Büsche :-)

Kollega ist gut ausgerüstet

Erstes Panorama

Unterwegs...

Hinauf nach Valldemossa

Vor Valldemossa

Valldemossa
105 km, 1200 Hm und ab Hälfte 50 km/h Gegenwind :-(


Mittwoch, 7. März 2012

Ruhetag

Am heutigen Ruhetag war eine lockere Tour mit Simu, den ich hier im Hotel kennen gelernt habe, angesagt. Er kennt die Gegend schon ein wenig von seinen letzten Mallorca-Ferien. So war denn heute ein wenig mein Guide, teilweise mein Windschattenspender und zwischendurch durfte ich sein Carbon-Rad fahren.

Es war eine schöne, lockere, flache, jedoch sehr windige und nicht allzu warme Tour über die Stadt Alcudia, Selva, Inca und zurück zum Hotel über 65 km und 350 Hm.

Ideale Ruhetags-Tour ;-) 
Pause in Inca

Meine Sitzunterlage für 3-6 Stunden pro Tag

Landschaft bei Caimari

Ein paar Mandelbäume...

Dienstag, 6. März 2012

Lehrgeld

Heute musste ich ein wenig Lehrgeld bezahlen. Aus der Erfahrung von gestern - Regen und knapp 10 Grad - hatte ich leider nichts gelernt. Ich hatte zwar noch im Sinn mir eine Regenjacke und Schuhüberzieher zu kaufen vor der heutigen Tour auf den Sant Salvador. Doch der wolkenlose Himmel frühmorgens blendete mich so sehr, dass ich darauf verzichtete und sogar noch leichter angezogen losfuhr als gestern, wo es es einige Grad mehr gehabt hatte und ich v.a. in der zweiten Hälfte doch eher warm hatte.

Auf den gut 400 Höhenmeter hinauf zum Kloster Sant Salvador hätte ich dann gerne eine Regenjacke und trockene Füsse gehabt. Durchgeschwitzt von innen, nass geregnet von aussen konnte man sich in der Kloster-Beiz auch nicht richtig aufwärmen. Zwischendurch gingen gar Ziiterschübe durch den ganzen Körper. Dann der Schock als wir wieder das Freie betraten: Nebel und Arsch-Kalt. Die Finger froren beinahe an den Bremsgriffen fest und die Fussspitzen spürte ich kaum mehr. Doch allen ging es so. So beschloss unser Guide bei Tempofahrt unsere unterkühlten Körper wieder auf Betriebstemperatur zu bringen. Bei Manacor gut 15 Kilometer nach der Abfahrt hatten die meisten Körperteile dann wieder Normal-Temperatur - bis auf die Füsse: so weit weg vom Herz dauert's halt ein wenig länger. Erst bei einem Weissbier nach der Tour tauten auch die wieder komplett auf.

Heute war Gruppenfoto-Termin: Jede der gut 20 Gruppen nacheinander vor dem Start

Blick vom Kloster Sant Salvador im Süden Mallorcas

Irgendwo zwischen Maracor und Can Picafort

dito...

Mein Companions

Da es so kalt war im Februar blühen die Mandelbäume erst jetzt.

No comment...

Sonderangebot für Rad-Fahrer: Spaghetti für 4€ mitten am Nachmittag für diejenigen, denen es nicht bis zum Znacht reicht, welches sehr lecker und abwechslungsreich ist.

115 km, 900 Hm, 7-13°C, Regen :-(

Montag, 5. März 2012

Der Anfänger ist unterwegs

Heute passierten einige kleine Sachen, die mich als Rennrad-Neuling outeten:

  1. Der Kollege aus dem Schwabenland fragte mich, ob es Absicht sei, dass ich die Sattel-Tasche am Sattelrohr festmache. Ein kurzer Check bei den anderen Rädern ergab, dass der Name tatsächlich der Aufhängevorrichtung - eben dem Sattel - herrührt.
  2. Der Norddeutsche wies mich auf darauf hin, dass ich die kleine Notpumpe umgekehrt am Flaschenhalter befestigt hatte und sie sich aufgrund der Schwerkraft Richtung Pedale öffnete. Dies habe ihn schon lange irritiert. Nicht dass noch etwas verklemme...
  3. Bis letzten Samstag wusste ich noch gar nicht, wie man die Pumpe am Rad befestigen sollte, bzw. wie das kleine Plastikteil denn verwendet werden sollte, welche ich zu meiner Veloplus-Pumpe erhielt. Nun weiss ich, dass es gleich unterhalb des Flaschenhalters angebracht wird.
  4. Apropros Flaschenhalter: Als viert-vordester ist es denkbar schlecht, wenn man die Trinkflasche aus voller Fahrt fallen lässt. Ein dediziertes "Pass-doch-auf" hörte ich von nebenan. Leider wusste ich nicht mehr von wem - mit den schicken roten Hürzeler-Radsport-Trikots und den schwarzen Hosen sehen alle gleich aus.
  5. Mein Verhalten beim Gruppenfahren (Lücken schliessen, nebeneinander fahren, Zeichensprache, etc.) deutet für den geübten Mallorca-Fahrer auf meine Unerfahrenheit hin. Bei den Zeichen ist meistens ein wildes "Wiederhol-Gefuchtel" des Zeichen des Vordermannes. Ich muss mir mal diese Seite zu Gemüte führen...
Alles halb so schlimm - schliesslich mag ich gut mit der "Touren"-Gruppe mit. Bis jetzt zumindest, denn ab morgen geht's in die Hügel. Und am Berg bin ich mit meinen knapp noch 100 kg doch eher benachteiligt :(

Die heutige Tour führte über 95 km und etwas über 500 gut verteilte Höhenmeter u.a. über Sa Pablo, Muro, Petra, Maria de la Salut, Manacor und Ariany.


Ach ja, Fotos gibt's keine. Es war schlicht zu nass und zu bewölkt, um anständige Bilder zu schiessen :-( Hoffentlich wird's morgen besser. Ich glaub's erst am nächsten morgen: denn auf den Wetterbericht ist nicht so Verlass - oder was bedeutet 10% Regenwahrscheinlichkeit und "leicht bewölkt", wenn's trotzdem regnet? PS: Morgen sind 30% vorhergesagt ...

Sonntag, 4. März 2012

Premiere in der Gruppe

Nach der Solo-Premiere heute also die Premiere in der Gruppe. Macht auch Spass, man hat aber nicht seine üblichen Freiheiten für Foto-, Pinkel- und Auf-Die-Landkarten-Gucken-Pausen. Man ist in der Gruppe und fährt normalerweise 30 km und mehr ohne Pause durch. Nicht sehr einfach für mich als gewohnter Solo-Radfahrer. Dafür hat man schön Windschatten und kann ruhig mal Pause mit treten machen. Mit hinter einem Kollegen her zu fahren spare man bis zu 50% Energie. (Dass mein GPS trotzdem eine von den Solo-Touren her gewohnt hohe Kalorienzahl anzeigte, ist etwas Beschiss - aber wer glaub schon an diese Kalorienzählereien.) Auch enorm vorteilhaft ist, dass man unter der Leitung des Guides durch schöne und ruhige Nebenstrassen kann, die man sonst selbst zuerst mühsam erkunden müsste.

Die Tour führte heute durch viele Nebenstrassen kreuz und quer zwischen Sant Joan, Petra, Sineu, Inca und Alcudia über 105 km und ca. 500 Höhenmeter.


Aussicht vom Punt Inca (300m)



Samstag, 3. März 2012

System-Fehler und Prolog

Die heutige schönen Erlebnisse mussten hart erarbeitet bzw. erstanden werden. Um halb vier musste ich aufstehen, damit ich den planmässig ersten Flieger erwischte, der ab Zürich abhob sollte. Nun, am Ende war es nicht mehr der erste. Dies weil die ausgerechnet heute ein neues Check-in-System seinen Produktiv-Betrieb aufnahm. Und es holperte gewaltig. (Da waren wohl einige Blocker dabei - dies als Insider für die IT-Kollegen ;) Die Namen von unserer Reisegruppe - Bicycle Holidays - wurden offenbar nicht ins neue System übertragen. Die Schuld wurde ähnlich oft hin und hergeschoben, wie wir von einem Schalter zum nächsten verwiesen wurde. Als wir dann endlich dran kamen, bockte offenbar das System wieder: "Michael, jetzt gaht's wieder nümme!", sagte zum Beispiel der Agent zu seinem Supervisor, als er meine Boarding-Karte ausdrucken wollte, während es beim Paar vor mir in der Schlange noch mehr oder weniger rasch funktionierte. Ich war schlicht zu müde, um mich aufzuregen, wie dies einige andere Mitreisende taten: "Ich gehe zum Velo fahren nach Mallorca, nicht zum warten", war z.B. eine Aussage. Immerhin gab mir der Agent den Wunschplatz: Fenster links ohne sichtbehindernden Flügel, so dass ich den herrlichen Sonnenaufgang über den Alpen im Halbschlaf geniessen durfte.


Hallwiler-, Baldegger- und Sempachersee

Zürisee
Mit gut einer Stunde Rückstand auf die Marschtabelle kamen wir auf "Malle" an. Ich bezog das Rennrad und sonstiges Werbematerial in Form eines schicken Velo-Shirts mit u.a. Malbuner-Werbung :-) Auch recht freakig war das Power-Gel, das als Marshmallow daher kam, aber wie ein normales schmeckte. Danach umziehen und ab aufs Rad und schauen, wie ich mich auf einen mit nach unten gebogenen Lenker so anstellen werde. Schliesslich bin ich das letzte Mal mit Thomas' Stahl-Renner - mit "analogen" Schalthebeln am Rahmen (Nostalgie!) - durch die Gegend gekurvt. Das war vor mehr als 20 Jahren und alles andere als ernsthaft. Nun denn, es geht einigermassen. Manchmal verschalte ich mich zwar noch. Aber dies wohl auch nur deshalb, weil ich am Touren-Rad eine "inverse" Schaltung habe. Und bequem ist es auch nicht wirklich. Aber schön, wenn das Ding so richtig satt beschleunigen kann. Da vergisst man auch glatt die Nackenschmerzen.

Ich machte die als "Prolog" bezeichnete Tour über 75 km in knapp 3 Stunden über Muro, Sineu, Sant Joan, Petra und Can Picafort startend und endend in Alcudia. Schön war's, relativ windig zwar und nicht allzu warm (langes Trikot nötig).

Typische Landstrasse - manchmal sieht (leider) kaum über die Mauer.

Jedem Ort seine Kirche - hier diejenige von Sineu. Im Vordergrund Esel - später überholte ich doch tatsächlich ein Eselgespann!

Leider noch zu kalt zum baden - aber für das bin ich eh nicht hier...