Montag, 20. Juni 2022

Tag 4: Hungriger Hotelfehler

Eigentlich hätte ich wissen müssen: Bed and Breakfast Unterkünfte haben beschränkte Öffnungszeiten. 



Der Tag beginnt gemütlich mit einer lockeren Fahrt hinaus aus Genua. Eins ist klar: Genua steht relativ weit unten auf der Städtetrip-Liste. Und: wir hätten Genua umfahren sollen. Grossstädte eignen sich nur bedingt zur Durchfahrt geschweige denn zur Übernachtung. Man verliert zu viel Zeit mit stop and go, wenn man etwas schönes sieht, das man gerne anschauen möchte - und das gibts bestimmt auch in Genua! - hat man keine Zeit dafür weil man ja unterwegs ist und ein grösseres Ziel verfolgt als „been-there, done-that“. Kommt hinzu, dass die Hotel-Preise deutlich höher sind als „auf dem Land“ oder am Strand. (Randnotiz und Vorwegnahme: So gesehen ist es gut, dass wir unseren Ruhetag nicht in Rom sondern am Strand in der Nähe verbringen.)

Hinter Genua wird’s richtig schön und die ersten Klischees von italienischer Küstenlandschaft werden erfüllt. Doch ich kann es nicht so recht geniessen. Die Beine mögen zwar recht gut, doch der Kopf will nicht so recht. Schon beim Frühstück habe ich mir die Option ausbedungen, nicht ganz bis Lucca zu fahren - je nach Tagesverlauf und akuten Beschwerden (sitzen, essen - sofern denn Essen überhaupt eine Beschwerde sein kann - es geht darum genügend zu essen und das richtige). Item: nach dem ersten Pass (Del Bracco, östlich von Chiavari) bzw. der tollen Abfahrt fühle ich mich ziemlich mies und bin kurz davor, von der Option Gebrauch zu machen und bereits 35 km vor dem eigentlichen Ziel Halt zu machen. 

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben - oder in diesem Fall: man soll die Nacht nicht vor dem Morgen verteufeln, oder so ähnlich … jedenfalls werfe ich eine Kopfwehtablette dem süssen Gebäck hinterher, welches ich nach der Abfahrt mit mehr oder weniger Freude runter kriege. Eine Stunde und einmal Kopf ausschalten später gehts mir schon besser und bin zuversichtlich, dass ich durchfahren werde. Die Stimmung und Energielevel wird umso besser besser nach einem Espresso Dopio mit einem Gelato direkt am Meer. Was folgt ist einzigartig: gefühlt 30 km praktisch auf gerade Strecke auf gutem Asphalt mit tollem Rückenwind eilen wir Viareggio entgegen. 

Einen überteuerten Orangensaft später (5€) buchen wir das anfangs erwähnte BnB. Leider ohne zu realisieren, dass Checkin nur bis 18 Uhr möglich ist - wir kommen aber im 19 Uhr an in Lucca. Und (bezahlbare) Hotels im pittoresken Stadtkern innerhalb der Mauern von Lucca sind Mangelware bzw. ausgebucht. So entscheiden wir uns nach einigen Hin und her und Diskussionen für ein ****-Hotel ausserhalb. Ende gut alles gut. 


Wo ist Jack Sparrow?




Letzter „Pass“ vor Lucca


Lecker essen 


Mario als Mechaniker für zwei Teenager Girls


Hier lang - Unterführung in Chiavari


Strand von Chiavari


Genua



Mille Miglia - ein Rundstrecken-„Rennen“ für Oldtimer und Sportwagen - Start war in Viareggio




Strandabschnitt vor Viareggio 


Irgendwo im Aufstieg zum Pass 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen