Sonntag, 17. Juni 2012

Tag 6: Bodensee und der Grenzverlauf

Auf dem Bodensee-Radweg war ich nicht allein. Es hatte sehr viele Radler unterwegs, einige alleine, andere zu zweit, die einen mit ihrem Tretkraft-unterstützten Flyer-Velo, Tourer mit Gepäck, Genussradler, Tandems, etc.... Und: eine etwas fünfzigköpfige Gruppe, ihrer Radmarke Gazelle nach zu urteilen aus den Niederlanden. (Ich schau generell immer darauf, was für Räder und welche Technik sie dran haben.)

Radgruppe aus den Niederlanden 
In den letzten Tagen hatte es viel geregnet, v.a. auch in den Bündner Bergen. Da das meiste Wasser, das über die Steinböcke niedergeht, im Bodensee zwischengelagert wird und dessen Kapazität begrenzt  ist, schwappt zuweilen das Wasser über das Ufer, so wie im Bild unten bei der Radolfzeller Aachmündung. Mit war das egal. Ich hatte die Socken an diesem herrlichen und angenehm temperierten Sonnentag bereits ausgezogen und fuhr nur in den "wasserdichten" Sandalen (Sind Sandalen nicht per se wasserdicht?). Da waren ein paar Wasserspritzer vom 15 cm tiefen Wasser kein Problem. Einige andere hatten da schon mehr zu kämpfen. Im Vorbeifahren sah ich eine Gruppe ihre nassen Sachen zum trocknen ausbreiten...

Wenn der Bodensee über das Ufer tritt, ...

... ist das mit dem richtigen Schuhwerk und Fussbekleidung kein Problem.

Touristen-Mekka Stein am Rhein 
Komischerweise verläuft die Grenze zwischen Kreuzlingen und Stein am Rhein nicht irgendwie im Wasser zwischen den beiden Ufern, sondern der Küste entlang, so dass der ganze See und die Fische den Schweizern gehört. Deshalb, weil es ein schöner Tag war und weil ich die Strecke am Südufer entlang über Steckborn schon kenne, nahm ich es heute besonders genau mit dem Umrunden der Schweiz. 

Grenzverlauf und Route stimmen für einmal ziemlich genau überein.

Nach Stein am Rhein und einem sackteueren, aber mega-leckerem Toblerone-Glace aus dem Volg (3.90 Fr.) hatte ich mit dem stärker werdenem West- und damit Gegenwind zu kämpfen. Kühler wurde es auch nicht, der Tacho knackte bald die 100-Kilometer-Marke und der Zucker-Haushalt im Kopf war etwas aus den Fugen geraten, so dass ich erheblich Mühe bekundete, den Zeltplatz Langwiesen in Feuerthalen bei SH zu finden. Nicht wissend, dass die Abfahrt zum Camping erst nach der Dorfausfahrt ist, probierte ich beinahe jede in Richtung Rhein abzweigende Strasse aus und machte so einige Zusatz-(Höhen-)Meter. Das Frustpotential stieg. Doch wie jede Steigung ein Ende hat, hatte auch diese Suche bald ein Ende. Die Folge: ich verpasste die erste 20 Minuten von Italien vs. Kroatien - auch nicht weiter schlimm! 


Bilanz:

  • Distanz: 110 km
  • Fahrdauer: 5 1/3 h
  • Höhenmeter: ca. 550 Hm
  • Meter pro Pedalumdrehung: 4.3 m
  • Nasse Füsse: 2



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen