Montag, 11. Juni 2012

Tag 2: Immer weiter gegen oben

Als ich heute morgen gegen 10 Uhr losfuhr, konnte ich mir es noch nicht ganz vorstellen, die je 14.6 kg  bestehend aus Rad und Gepäck auf den Oberalppass auf 2046 M.ü.M. zu hieven. Die Beine fühlten sich leer an, der Hintern schmerzte ein wenig, das Wetter war unsicher und überhaupt, fuhr ich noch nie einen Alpenpass, geschweige denn einen 2000-er "von ganz unten". Ich wusste also nicht so recht, wie sich das anfühlt, auch und vor allem kopfmässig nicht. 1560 Hm, so wie auf dem Schild im Bild unten, tönt nach ganz schön viel strampeln und leiden:
Warnschild, kurz nach Silenen UR
Zu diesem Zeitpunkt liess ich es offen, ob ich den Oberalp noch mache oder nicht. Schliesslich hat es in Andermatt auch einen Zeltplatz. Bis nach Göschenen (ca. 1100 M.ü.M.) geht es auf praktisch verkehrsfreier Strasse mit 4-6% hinauf. Man gewinnt rasch an Höhe. Ab dem Gotthard-Tunnel-Scheitelpunkt muss man sich dann die Strasse wieder mit benzinbetriebenen Fahrzeugen teilen - ohne Radstreifen notabene, hälftig in schattigen Gallerien und mit konstant 8% Steigung. Kein Wunder, hat es zu Beginn der Steigung ein Warnschild, man solle doch besser die Bahn nehmen. Diesmal auch zurecht wie ich finde. Dasjenige bei der Axenstrasse ist im Vergleich dazu nicht unbedingt nötig.
Nach der Teufelsbrücke hat man das schlimmste überstanden
In der Andermatt angekommen, geisterten folgende Überlegungen durch meinen sonnen-gerötetem Kopf: Zeit wäre vorhanden, Stress bezüglich Gesamtplanung: nein, Beine sind inzwischen wieder besser, ... Entscheidungsfreudig war ich noch nie so richtig. Während dem Sandwich kauen und Glacé schlecken kam dann die Entscheidung Pro-Oberalp. Es war irgendwie noch zu früh, um das Zelt aufzuschlagen.

Eisfischer? Der Oberalp-See ist noch teilweise gefroren. Keine Ahnung was die hier machen...

Geschafft - von nun an ging's nur noch runter
Pünktlich zu Spielbeginn des EM-Voarbend-Spiels ITA-SPA sass ich frisch geduscht zu Speiss und Trank in der Camping-Beiz in Disentis. Herrlich! Auch das Timing stimmte: der grosse "Sonnen"-Schirm in der Camping-Gartenbeiz schützte mich vor dem nun einsetzenden Regen. Gut, ist das Zelt auch schon aufgebaut...

Bilanz:

  • 74 km
  • 4:50 h
  • 1665 Hm
  • 43'000 Herzschläge (149 pro Minute)
  • 2.3l Wasser, 0.25l Red Bull, 0.3l Monster Energy

1 Kommentar:

  1. Hoi Chregi, super! In Disentis haben wir jahrelang Camping-Ferien gemacht, einer der schönsten Campingplätze finde ich! lg Reti

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