http://www.velowaerts.ch/2013/06/logbuch-mittwoch-12-juni-2013.html
Voller Vorfreude und dick eingepackt (3 Grad zeigte mein Garmin an) schwang ich mich aufs Rad. Die heutige (12. Juni) Tour sollte mich über die Pässe Umbrail, Ofen und Albula und vielleicht via Lenzerheide nach Chur führen. Sollte, denn der erste Pass hatte noch Wintersperre! Am Umbrailpass waren noch Rodungsarbeiten im Gang, wie ich im Nachhinein online nachlesen konnte. Nach der wohl kürzesten Auffahrt zu einer Passhöhe - der Umbrail ist auf der Südseite bis auf die letzten 20 Höhenmeter identisch mit der Südauffahrt zum Stilfserjoch - stand ich also vor verschlossenen Schranken. Kurz überlegt habe ich noch, ob ich die Schranke ignorieren sollte. Nein, das ist keine gute Idee! Wer weiss, was mich da erwartet hätte. Schlimmstenfalls hätte ich den kurz vor Sta Maria wieder umkehren und alles wieder hochradeln müssen. Zudem gilt es Verbote zu respektieren. Nun, alternative Routen um in die Schweiz zu gelangen, gibt es ab Bormio zur Genüge: ich entschied mich für den Weg über die Zollfrei-Region Livigno, also über die Pässe Foscagno, d'Eira, Forcola di Livigno und das letzte Stück des Berninapasses.
Dass ich einen Ruhetag einlegen werden muss, merkte ich am ersten relativ "flachen" Passo di Foscagno schon bald. Noch trennten mich vom Zielort Pontresina noch rund 2000 Höhenmeter, 3-5 Pässe (je nach Zählweise) und knapp 100 Kilometer. Im Hotel Schweizerhof bin ich dann nudelfertig und mit Sonnen gerötetem Kopf angekommen. Beine hochlagern, TV einschalten und schauen, wie die Profis an der Tour de Suisse leiden. Die Wäsche kann warten. Normalerweise gilt es noch vor der Dusche, mindestens die Radhose und die beiden Buffs (eine Art Kopftuch für Radfahrer) zu waschen, damit genügend Zeit bleibt, dass alles trocknen kann. (Vor allem das Polster der Radhose ist heikel wegen der dicken Schicht Schaumstoff.)
Apropros Tour de Suisse: am Freitag will ich über den Albulapass. Die Radprofis aber auch. Ich am morgen, Cancellara und Co am Vorabend. Leider lässt sich online keine Informationen auffinden über allfällige Strassensperren. Ich habe mal bei den OK nachgefragt - ich möchte nicht wieder vor einem geschlossenen Pass stehen.
Eindrückliche Strassenbaukunst am Passo Stelvio
Das Valdidentro hinter Bormio ist Teil des Passo di Foscagno
Willkommen in der zollfreien Zone von Livigno: 1805 wurde Livigno wegen seiner exponierten und früher im Winter kaum erreichbaren Lage von Napoleon zur zollfreien Zone erklärt, damit es trotzdem ganzjährig bewohnt wird. (Quelle: Wikipedia)
Ab der Passhöhe dann wieder gewohnte Schweizer Strassensignalisation und keine Kleber auf Passschildern.
Ausgezeichnetes Panorama, besonders schön für Bergliebhaber. Ich bevorzuge eine ungewöhnlichere Art von Ruhe. Zu Beginn des Jahres war ich auf einer großen Reise am Nordpol. Danach fing ich an, in der Regel auf ähnliche Dinge zu sehen, da dort ist es sehr schön und ungewöhnlich, was für mich sehr attraktiv ist. Ich rate Ihnen, wenigstens einmal in Ihrem Leben zu besuchen, danach werden Sie es nie vergessen.
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